“Mit ihrer Gruppe mischt sie die Szene des Theaters für junges Publikum auf, mit ihren Inszenierungen setzt sie neue Akzente, mit ihren performativen Formaten ist sie permanent auf der Suche, beim Forschen und Ausprobieren, immer mit dem künstlerischen Vorsatz Verwirrung zu schaffen und mit dem Hang zu Ambivalenzen“
Aus der Laudatio zur Verleihung des George Tabori Förderpreises 2016 für pulk fiktion
Lebenslauf/Ausbildung:
1982
in Bonn geboren
2002
Abitur an der IGS Bonn-Beuel
2003- 2005
Schauspielschule „schule des theaters“, Theater der Keller in Köln
2005
Diplomstudium der „Szenischen Künste“ an der Universität Hildesheim
2010
Diplom „Szenische Künste“
2010 – 2013
freischaffende Regisseurin, Performerin und Theaterpädagogin
2013 – 2015
Regisseurin und Dramaturgin am COMEDIA Theater Köln
ab 2015
freischaffende Regisseurin und Performerin
2016
ausgezeichnet mit dem Förderpreis für junge Künsterinnen und Künstler des Landes NRW im Bereich Theater
2017
Stipendiatin des internationalen Regieseminars der ASSITEJ in Oldenburg
ausgezeichnet mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Beste Regie Kinder- und Jugendtheater“
Geburt ihres ersten Sohnes
2020
Geburt ihres zweiten Sohnes
Portfolio_Hannah Biedermann_2016/12
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Künstlerische Selbstbeschreibung
Ich bin ein Kind des Kinder- und Jugendtheaters (Theater Marabu aus Bonn). Dieses Kind bin ich durch Zufall geworden, aber ich bin aus Überzeugung dort geblieben. Zwar habe ich während meiner Ausbildung an der Schauspielschule des Theater der Keller und meines Studiums der Szenischen Künste an der Universität Hildesheim immer wieder begeisterte Ausflüge in andere Bereiche der darstellenden Kunst unternommen und suche auch heute immer wieder Herausforderungen jenseits des Theaters für junges Publikum, und doch sehe ich die größten Herausforderungen und Möglichkeiten genau dort.
2007 gründete ich mit pulk fiktion (Bonn/Köln) meine eigene freie Kinder- und Jugendtheatergruppe, mit der ich bis heute sechs Produktionen verwirklicht habe, die zu diversen nationalen und internationalen Festivals eingeladen wurden. Die Arbeit in meiner eigenen Gruppe ermöglicht mir das freie Erforschen genreübergreifender und interdisziplinärer Formen jenseits klassischer Narrative für junges Publikum. Wir suchen das Wagnis und das Experiment um das Kinder- und Jugendtheater nachhaltig um performative und interaktive Formate zu erweitern.
Auch meine Gastregien (unter anderem am Theater Marabu Bonn, am COMEDIA Theater Köln, am JungenEnsemble Stuttgart, am Theater Strahl Berlin, am Jungen Staatstheater Karlsruhe, Stadttheater Ingolstadt und am GRIPS Theater Berlin) sind meist Stückentwicklungen basierend auf der Recherche mit dem Ensemble. Dabei wähle ich stets gesellschaftliche und politische Themen, die von der Komplexität und “Konstruiertheitâ€Â der Welt erzählen. Nie richtet sich das Thema ausschließlich nach den vermeintlichen Interessen des jungen Publikums, sondern wird immer auch aus der Erwachsenensicht der Macher*innen untersucht und erzählt.
Ich setze mich für das Recht von Kindern auf ihre ganz eigene Kunst ein, aber bemühe mich um eine zeitgenössische Form und die Verhandlung von komplexen gesellschaftlichen Themen.
Das Kinder- und Jugendtheater kann und darf alles, aber zwingt mich, den Dialog des Theaters ernst zu nehmen und mein Publikum nie aus den Augen zu verlieren.
Ich glaube an die aufklärerische und sich selbst vermittelnde Kraft des Theaters und sehe dennoch theaterpädagogische, kulturpolitische und organisatorische Arbeit als genauso politisch und künstlerisch an. Daher arbeite ich ehrenamtlich in der künstlerischen Leitung der SPURENSUCHE, moderiere Gesprächsrunden auf Festivals und leite regelmäßig Workshops für Kinder und Jugendliche.
Presse über mich/mit mir:
Ein Porträt
DIE DEUTSCHE BÜHNE 02/17
„An der Speerspitze dieser Bewegung ist Hannah Biedermann, die zwar auch ganz klassisch als Regisseurin arbeitet, aber mit „pulk fiktion“ aufregende und originelle performative Arbeiten entwickelt, in denen Zuschauerinnen und Zuschauer zu Mit- und Zuspielern werden(…) Ihr Theater ist grundehrlich. Das ist Theater der direkten Kommunikation, der Begegnung. Irgendwie scheint dieser Titel Programm zu sein für die Arbeit Hannah Biedermanns: „Konferenz der wesentlichen Dinge“
Laudatio zur Verleihung des Förderpreises für junge Künstlerinnen und Künstler NRW
“Mit ihrer Gruppe mischt sie die Szene des Theaters für junges Publikum auf, mit ihren Inszenierungen setzt sie neue Akzente, mit ihren performativen Formaten ist sie permanent auf der Suche, beim Forschen und Ausprobieren, immer mit dem künstlerischen Vorsatz Verwirrung zu schaffen und mit dem Hang zu Ambivalenzen“
Laudatio zur Verleihung des George Tabori Förderpreises 2016 für pulk fiktion
„…sicher eine der profiliertesten Kindertheatermacherinnen der Mitspielkunst..“
Artikel über interaktive Formen im Kindertheater am Beispiel von Müll. Ein Making -of. und Konferenz der wesentlichen Dinge
Die Deutsche Bühne, 1/16
Zu Gast bei Hannah Biedermann – Die Welt als konstruierbar begreifen
Interview, Wildwechsel Blog:
Über Kinder- und Jugendtheater: Über „Am Ende ist man immer nur wer anderes“
Interview AKT – Kölner Theaterzeitung: Die COMEDIA stellt sich neu auf